TagDetect¶
Einführung¶
Die TagDetect-Module laufen intern auf dem rc_visard und ermöglichen es, 2D Barcodes und Marker zu erkennen. Derzeit gibt es TagDetect-Module für QR-Codes und AprilTags. Neben der Erkennung berechnen die Module die Position und Orientierung jedes Markers im 3D-Kamerakoordinatensystem, um diesen beispielsweise mit einem Roboter zu manipulieren oder die Pose der Kamera in Bezug auf den Marker zu berechnen.
Hinweis
Die TagDetect-Module sind optional und benötigen eine separate Lizenz.
Die Markererkennung besteht aus drei Schritten:
- Markererkennung auf dem 2D Bildpaar (siehe Markererkennung).
- Schätzung der Pose jedes Markers (siehe Posenschätzung).
- Wiedererkennung von bisher gesehenen Markern (siehe Marker-Wiedererkennung).
Im Folgenden werden die zwei unterstützten Markertypen näher beschrieben, gefolgt von einem Vergleich.
QR-Code¶
QR-Codes sind zwei-dimensionale Barcodes, welche beliebige, benutzerspezifizierte Daten enthalten können. Viele Alltagsgeräte, wie beispielsweise Smartphones, unterstützen die Erkennung von QR-Codes. Zusätzlich stehen Online- und Offlinetools zur Verfügung, um QR-Codes zu generieren.
Die „Pixel“ eines QR-Codes werden Module genannt. Das Aussehen und die Auflösung von QR-Codes ändert sich mit der Menge der in ihnen gespeicherten Daten. Während die speziellen Muster in den drei Ecken immer 7 Module breit sind, erhöht sich die Anzahl der Module dazwischen, je mehr Daten gespeichert sind. Der am niedrigsten aufgelöste QR-Code besitzt eine Größe von 21x21 Modulen und kann bis zu 152 Bits speichern.
Auch wenn viele QR-Code-Generatoren speziell designte QR-Codes erzeugen können (bspw. mit einem Logo, mit runden Ecken oder mit Punkten als Module), wird eine zuverlässige Erkennung solcher Marker mit dem TagDetect-Modul nicht garantiert. Gleiches gilt für QR-Codes, welche Zeichen außerhalb des ASCII-Zeichensatzes beinhalten.
AprilTag¶
AprilTags sind ähnlich zu QR-Codes. Sie wurden allerdings speziell zur robusten Identifikation auf weite Entfernungen entwickelt. Wie bei QR-Codes werden die „Pixel“ Module genannt. Abb. 46 veranschaulicht den Aufbau von AprilTags. Sie sind von einem obligatorischen weißen und schwarzen Rahmen umschlossen, welcher jeweils ein Modul breit ist. Innen enthalten sie eine variable Menge an Datenmodulen. Anders als QR-Codes speichern sie keine benutzerdefinierten Informationen, sondern werden durch eine vordefinierte Familie und ID identifiziert. Die Tags in Abb. 46 sind zum Beispiel aus Familie 16h5 bzw. 35h11 und besitzen ID 0 bzw. 11. Alle unterstützten Familien werden in Tab. 24 aufgelistet.
Familie | Anzahl IDs | Empfohlen |
---|---|---|
16h5 | 30 | - |
25h7 | 242 | - |
25h9 | 35 | o |
36h10 | 2320 | o |
36h11 | 587 | + |
Die Zahl vor dem „h“ jeder Familie bezeichnet die Anzahl der Datenmodule, welche im Marker enthalten sind: Während ein 16h5 Marker 16 (4x4) Datenmodule enthält ((c) in Abb. 46), besteht ein 36h11 Marker aus 36 (6x6) Datenmodulen. Die Zahl hinter dem „h“ bezeichnet den Hamming-Abstand zwischen zwei Markern der Familie. Je höher, desto höher ist die Robustheit, aber desto weniger IDs stehen bei gleicher Anzahl an Datenmodulen zur Verfügung (siehe Tab. 24).
Der Vorteil von Familien mit weniger Datenmodulen (bspw. 16h5 im Vergleich zu 36h11) ist die niedrigere Auflösung der Marker. Jedes Modul ist somit größer, weshalb der Marker auf eine größere Distanz erkannt werden kann. Dies hat allerdings auch Nachteile: Zum einen stehen bei niedrigerer Zahl an Datenmodulen auch weniger IDs zur Verfügung. Wichtiger aber ist, dass die Robustheit der Markererkennung signifikant reduziert wird, da es zu einer höheren Falsch-Positiv-Rate kommt. Dies bedeutet, dass Marker verwechselt werden oder nicht existierende Marker in zufälliger Bildtextur oder im Bildrauschen erkannt werden.
Aus diesen Gründen empfehlen wir die Verwendung der 36h11 Familie und raten ausdrücklich von den Familien 16h5 und 25h7 ab. Letztgenannte Familien sollten nur benutzt werden, wenn eine große Erkennungsdistanz für die Anwendung unbedingt erforderlich ist. Jedoch ist die maximale Erkennungsdistanz nur ca. 25% größer, wenn anstelle der 36h11 Familie die 16h5 Familie verwendet wird.
Vorgenerierte AprilTags können von der AprilTag Projektwebseite (https://april.eecs.umich.edu/software/apriltag.html) heruntergeladen werden. Jede Familie besteht aus mehreren PNGs, welche jeweils einen AprilTag enthalten, und einem PDF, welches jeden AprilTag auf einer eigenen Seite enthält. Jedes Pixel im PNG entspricht dabei einem Modul des AprilTags. Beim Drucken der Marker sollte darauf geachtet werden, den weißen Rand um den AprilTag mit einzuschließen – dieser ist sowohl in den PNGs also auch in den PDFs enthalten (siehe (a) in Abb. 46). Die Marker müssen außerdem ohne Interpolation auf die Druckgröße skaliert werden, sodass die scharfen Kanten erhalten bleiben.
Vergleich¶
Sowohl QR-Codes als auch AprilTags haben ihre Vor- und Nachteile. Während QR-Codes die Speicherung von benutzerdefinierten Daten erlauben, sind die Marker bei AprilTags vordefiniert und in ihrer Anzahl limitiert. Andererseits haben AprilTags eine niedrigere Auflösung und können daher auf eine größere Distanz erkannt werden. Zusätzlich hilft die durchgängige weiß-zu-schwarz-Kante um jeden AprilTag bei einer präziseren Posenschätzung.
Hinweis
Falls die Speicherung von benutzerdefinierten Daten nicht benötigt wird, sollten AprilTags QR-Codes vorgezogen werden.
Markererkennung¶
Der erste Schritt der Markererkennung ist die Detektion der Marker auf dem Stereo-Bildpaar. Dieser Schritt benötigt die meiste Zeit und seine Präzision ist entscheidend für die Präzision der finalen Markerpose. Um die Dauer diese Schritts zu kontrollieren, kann der Parameter quality
vom Benutzer konfiguriert werden. Er hat ein Herunterskalieren des Stereo-Bildpaares vor der Markererkennung zur Folge. „H“ (High) ergibt die höchste maximale Erkennungssdistanz und Präzision, aber auch die längste Dauer der Erkennung. „L“ (Low) führt zur kleinsten maximalen Erkennungsdistanz und Präzision, aber benötigt auch nur weniger als die halbe Zeit. „M“ (Medium) liegt dazwischen. Es sollte beachtet werden, dass dieser quality
-Parameter keine Verbindung zum quality
-Parameter des Stereo-Matching hat.
Die maximale Erkennungsdistanz \(z\) für Qualität „H“ kann mit folgenden Formeln angenähert werden:
wobei \(f\) die Brennweite in Pixeln und \(s\) die Größe jedes Moduls in Metern bezeichnet. \(s\) kann leicht mit letztgenannter Formel berechnet werden, in welcher \(t\) der Markergröße in Metern und \(r\) der Breite des Markers in Modulen entspricht (bei AprilTags ohne den weißen Rahmen). Abb. 47 veranschaulicht diese Variablen. \(p\) bezeichnet die Zahl der Bildpixel pro Modul, welche für eine Erkennung erforderlich sind. Sie unterscheidet sich zwischen QR-Codes und AprilTags. Auch der Winkel des Markers zur Kamera und die Beleuchtung spielen eine Rolle. Ungefähre Werte für eine robuste Erkennung sind:
- AprilTag: \(p=5\) Pixel/Modul
- QR-Code: \(p=6\) Pixel/Modul
Die folgenden Tabellen enthalten Beispiele für die maximale Erkennungsdistanz in unterschiedlichen Situationen. Die Brennweite des rc_visard wird dafür mit 1075 Pixeln, die Qualität mit „H“ angenommen.
AprilTag Familie | Markerbreite | Maximale Distanz |
---|---|---|
36h11 (empfohlen) | 8 Module | 1.1 m |
16h5 | 6 Module | 1.4 m |
Markerbreite | Maximale Distanz |
---|---|
29 Module | 0.49 m |
21 Module | 0.70 m |
Posenschätzung¶
Für jeden erkannten Marker wird dessen Pose im Kamerakoordinatensystem geschätzt. Eine Bedingung dafür ist, dass der Marker vollständig im linken und rechten Bild zu sehen ist. Das Koordinatensystem ist wie unten gezeigt am Marker ausgerichtet.
Die z-Achse zeigt „in“ den Marker. Es ist zu beachten, dass, auch wenn AprilTags den weißen Rand in ihrer Definition enthalten, der Ursprung des Koordinatensystems trotzdem am Übergang des weißen zum schwarzen Rand liegt. Da AprilTags keine offensichtliche Orientierung haben, liegt der Ursprung in der oberen linken Ecke des vorgenerierten AprilTags.
Während der Posenschätzung wird auch die Größe des Markers geschätzt unter der Annahme, dass der Marker quadratisch ist. Bei QR-Codes bezieht sich die Größe auf den gesamten Marker, bei AprilTags dagegen nur auf den schwarzen Rand, also ohne den äußeren weißen.
Der Benutzer kann auch die ungefähre Größe (\(\pm 10\%\)) eines Markers angeben. Alle Marker, die dieser Einschränkung nicht entsprechen, werden automatisch ausgefiltert. Weiter hilft diese Information in bestimmten Situationen, Mehrdeutigkeiten in der Posenschätzung aufzulösen, die entstehen können, wenn mehrere Marker mit der selben ID im linken und rechten Bild sichtbar und diese Marker parallel zu den Bildzeilen ausgerichtet sind.
Hinweis
Für beste Ergebnisse der Posenschätzung sollte der Marker sorgfältig gedruckt und auf einem steifen und möglichst ebenen Untergrund angebracht werden. Jegliche Verzerrung des Markers oder Unebenheit der Oberfläche verschlechtert die geschätzte Pose.
Achtung
Wir empfehlen, die ungefähre Größe der Marker anzugeben. Ansonsten, falls mehrere Marker mit derselben ID im linken oder rechten Bild sichtbar sind, kann es zu einer fehlerhaften Posenschätzung kommen, wenn die Marker gleich orientiert sind und sie ungefähr parallel zu den Bildzeilen angeordnet sind. Auch wenn die Größe nicht angegeben sein sollte, versuchen die TagDetect-Module jedoch, solche Situationen zu erkennen und verwerfen betroffene Marker.
Unten stehende Tabellen enthalten grobe Angaben zur Präzision der geschätzten Posen von AprilTags und QR-Codes. Wir unterscheiden zwischen lateraler Präzision (also in x- und y-Richtung) und Präzision in z-Richtung. Es wird angenommen, dass quality
auf „H“ gesetzt ist, und dass die Blickrichtung des rc_visard parallel zur Normalen des Markers ist. Die Größe eines Markers hat keinen signifikanten Einfluss auf die Präzision in lateraler und z-Richtung. Im Allgemeinen verbessert ein größerer Marker allerdings die Präzision. Im Bezug auf die Präzision der Rotation, im speziellen um die x- und y-Achsen, übertreffen große Marker kleinere deutlich.
Distanz | rc_visard 65 - lateral | rc_visard 65 - z | rc_visard 160 - lateral | rc_visard 160 - z |
---|---|---|---|---|
0.3 m | 0.4 mm | 0.9 mm | 0.4 mm | 0.8 mm |
1.0 m | 0.7 mm | 3.3 mm | 0.7 mm | 3.3 mm |
Distanz | rc_visard 65 - lateral | rc_visard 65 - z | rc_visard 160 - lateral | rc_visard 160 - z |
---|---|---|---|---|
0.3 m | 0.6 mm | 2.0 mm | 0.6 mm | 1.3 mm |
1.0 m | 2.6 mm | 15 mm | 2.6 mm | 7.9 mm |
Marker-Wiedererkennung¶
Jeder Marker besitzt eine ID: bei AprilTags ist dies die Familie zusammen mit der AprilTag ID, bei QR-Codes die enthaltenen Daten. Diese IDs sind jedoch nicht einzigartig, da mehrere Marker mit derselben ID in einer Szene vorkommen können.
Zur Unterscheidung dieser Marker weisen die TagDetect-Module jedem Marker einen eindeutigen Identifikator zu. Um den Benutzer dabei zu unterstützen, denselben Marker über mehrere Markererkennungsläufe hinweg zu identifizieren, versucht das TagDetect-Modul Marker wiederzuerkennen. Falls erfolgreich, wird einem Marker derselbe Identifikator zugewiesen. Die Marker-Wiedererkennung vergleicht die Positionen der Ecken der Marker in einem statischen Koordinatensystem, um identische Marker wiederzufinden. Marker werden als identisch angenommen, falls sie sich nicht oder nur geringfügig im statischen Koordinatensystem bewegt haben. Damit das statische Koordinatensystem verfügbar ist, muss das Dynamik-Modul angeschaltet sein. Falls dies nicht der Fall ist, wird der Sensor als statisch angenommen. Die Marker-Wiedererkennung funktioniert in diesem Fall nicht über Bewegungen des Sensors hinweg.
Über den max_corner_distance
-Parameter kann der Benutzer festlegen, wie weit ein Marker sich zwischen zwei Erkennungsläufen bewegen darf, um als identisch zu gelten. Der Parameter definiert die maximale Distanz zwischen den Ecken zweier Marker, was in Abb. 49 dargestellt ist. Die euklidischen Abstände der vier zusammengehörenden Markerecken in 3D werden berechnet. Falls keiner dieser Abstände den Grenzwert überschreitet, gilt der Marker als wiedererkannt.
Nach einer bestimmten Anzahl von Markererkennungsläufen werden vorher gesehene Marker verworfen, falls diese in der Zwischenzeit nicht mehr erkannt wurden. Dies kann über den Parameter forget_after_n_detections
festgelegt werden.
Schnittstellen¶
Es gibt auf dem Sensor zwei getrennte Module für die Markererkennung, eines für AprilTag- und eines für QR-Code-Erkennung: rc_april_tag_detect
bzw. rc_qr_code_detect
. Abgesehen vom Modulnamen teilen beide die gleiche Schnittstellendefinition.
Parameter und Statuswerte¶
Im Folgenden sind die Parameter und Statuswerte am Beispiel von rc_qr_code_detect
aufgelistet. Sie gleichen denen von rc_april_tag_detect
.
Dieses Softwaremodul bietet folgende Laufzeitparameter.
Name | Typ | Min. | Max. | Default | Beschreibung |
---|---|---|---|---|---|
detect_inverted_tags |
bool | False | True | False | Erkennt Tags bei denen Schwarz und Weiß vertausch ist |
forget_after_n_detections |
int32 | 1 | 1000 | 30 | Anzahl an Markererkennungsläufen nach denen ein vorher gesehener Marker während der Marker-Wiedererkennung verworfen wird |
max_corner_distance |
float64 | 0.001 | 0.01 | 0.005 | Maximale Distanz zusammengehöriger Ecken zweier Marker während der Marker-Wiedererkennung |
quality |
string | - | - | H | Qualität der Markererkennung (H, M oder L) |
use_cached_images |
bool | False | True | False | Benutze das zuletzt empfangene Stereo-Bildpaar anstatt auf ein neues zu warten |
Dieses Modul meldet folgende Statuswerte:
Name | Beschreibung |
---|---|
state |
Der aktuelle Zustand der node |
Der Parameter state
kann folgende Werte annehmen:
Zustandsname | Beschreibung |
---|---|
IDLE | Das Modul ist inaktiv. |
RUNNING | Das Modul läuft und ist bereit zur Markererkennung. |
FATAL | Ein fataler Fehler ist aufgetreten. |
Services¶
Die TagDetect-Module implementieren einen Zustandsautomaten, welcher zum Starten und Stoppen genutzt werden kann. Die eigentliche Markererkennung kann mit detect
ausgelöst werden.
start
startet das Modul durch einen Übergang von
IDLE
nachRUNNING
.Wenn das Modul läuft, empfängt es die Bilder der Stereokamera und ist bereit, Marker zu erkennen. Um Rechenressourcen auf dem Sensor zu sparen, sollte das Modul nur laufen, wenn dies nötig ist.
Für diesen Service sind keine Argumente nötig.
Dieser Service liefert folgenden Rückgabewert:
{ "accepted": "bool", "current_state": "string" }
stop
stoppt das Modul durch einen Übergang zu
IDLE
.Dieser Übergang kann auf dem Zustand
RUNNING
undFATAL
durchgeführt werden. Alle Marker-Wiedererkennungs-Informationen werden beim Stoppen gelöscht.Für diesen Service sind keine Argumente nötig.
Dieser Service liefert folgenden Rückgabewert:
{ "accepted": "bool", "current_state": "string" }
restart
startet das Modul neu. Wenn im Zustand
RUNNING
oderFATAL
, wird das Modul erst gestoppt und dann wieder gestartet. InIDLE
wird das Modul nur gestartet.Für diesen Service sind keine Argumente nötig.
Dieser Service liefert folgenden Rückgabewert:
{ "accepted": "bool", "current_state": "string" }
detect
löst eine Markererkennung aus. Abhängig vom
use_cached_images
-Parameter arbeitet das Modul auf dem zuletzt empfangenen Bildpaar (wenn true) oder wartet auf ein Bildpaar, das nach dem Auslösen des Services aufgenommen wurde (wenn false, dies ist das Standardverhalten). Auch wenn der Parameter auf true steht, arbeitet die Markererkennung niemals mehrmals auf einem Bildpaar.Es wird empfohlen,
detect
nur im ZustandRUNNING
aufzurufen. Es ist jedoch auch im ZustandIDLE
möglich, was zu einem Autostart und -stop des Moduls führt. Dies hat allerdings Nachteile: Erstens dauert der Aufruf deutlich länger, zweitens funktioniert die Marker-Wiedererkennung nicht. Es wird daher ausdrücklich empfohlen, das Modul manuell zu starten, bevordetect
aufgerufen wird.Für diesen Service sind folgende Argumente nötig:
{ "tags": [ { "id": "string", "size": "float64" } ] }
Dieser Service liefert folgenden Rückgabewert:
{ "return_code": { "message": "string", "value": "int16" }, "tags": [ { "id": "string", "instance_id": "string", "pose": { "orientation": { "w": "float64", "x": "float64", "y": "float64", "z": "float64" }, "position": { "x": "float64", "y": "float64", "z": "float64" } }, "pose_frame": "string", "size": "float64", "timestamp": { "nsec": "int32", "sec": "int32" } } ], "timestamp": { "nsec": "int32", "sec": "int32" } }
- Anfrage:
tags
bezeichnet die Liste der Marker-IDs, welche erkannt werden sollen. Bei QR-Codes ist die ID gleich den enthaltenen Daten. Bei AprilTags ist es „<Familie>_<ID>“, also beispielsweise „36h11_5“ für Familie 36h11 und ID 5. Natürlich kann das AprilTag-Modul nur zur Erkennung von AprilTags und das QR-Code-Modul nur zur Erkennung von QR-Codes genutzt werden.Die
tags
Liste kann auch leer gelassen werden. In diesem Fall werden alle erkannten Marker zurückgegeben. Dieses Feature sollte nur während der Entwicklung einer Applikation oder zur Fehlerbehebung benutzt werden. Wann immer möglich sollten die konkreten Marker-IDs aufgelistet werden, zum einen zur Vermeidung von Fehldetektionen, zum anderen auch um die Markererkennung zu beschleunigen, da nicht benötigte Marker aussortiert werden können.Bei AprilTags kann der Benutzer nicht nur einzelne Marker, sondern auch eine gesamte Familie spezifizieren, indem die ID auf „<family>“ gesetzt wird, bspw. „36h11“. Dadurch werden alle Marker dieser Familie erkannt. Es ist auch möglich, mehrere Familien oder eine Kombination aus Familien und einzelnen Markern anzugeben. Zum Beispiel kann
detect
mit „36h11“, „25h9_3“ und „36h10“ zur gleichen Zeit aufgerufen werden.Zusätzlich zur ID kann auch die ungefähre Größe (\(\pm 10\%\)) eines Markers angegeben werden. Wie in Posenschätzung erklärt, verhilft dies Mehrdeutigkeiten aufzulösen, die in bestimmten Situationen auftreten können.
- Antwort:
timestamp
wird auf den Zeitstempel des Bildpaares gesetzt, auf dem die Markererkennung gearbeitet hat.tags
enthält alle erkannten Marker.id
ist die ID des Markers, vergleichbar zurid
in der Anfrage.instance_id
ist der zufällige, eindeutige Identifikator eines Markers, welcher von der Marker-Wiedererkennung zugewiesen wird.pose
enthältposition
undorientation
. Die Orientierung ist im Quaternionen-Format angegeben.pose_frame
bezeichnet das Koordinatensystem, auf welches obige Pose bezogen ist. Es wird immer aufcamera
gesetzt sein.size
wird auf die geschätzte Markergröße gesetzt. Bei AprilTags ist hier der weiße Rahmen nicht enthalten.return_code
beinhaltet invalue
mögliche Warnungen oder Fehlercodes, welche von einem Wert größer bzw. kleiner als 0 repräsentiert werden. Die zugehörige Fehlermeldung kann inmessage
gefunden werden. Die folgende Tabelle enthält eine Liste von üblichen Codes:Code Beschreibung 0 Erfolgreich -1 Ein ungültiges Argument wurde übergeben -4 Die maximale Wartezeit auf ein Stereo-Bildpaar wurde überschritten -9 Die Lizenz ist ungültig -101 Interner Fehler -102 Ein Rückwärtssprung der Systemzeit trat auf -200 Ein fataler interner Fehler trat auf 101 Eine Warnung trat während der Markererkennung auf 102 Eine Warnung trat während der Posenschätzung auf 200 Mehrere Warnungen traten auf. Siehe die Auflistung in message
201 Das Modul war nicht im Zustand RUNNING
Marker können vom
detect
-Ergebnis aus mehreren Gründen ausgeschlossen werden, z.B. falls ein Marker nur in einem der Kamerabilder sichtbar war, oder falls die Posenschätzung fehlschlug. Diese herausgefilterten Marker werden im Log aufgelistet, auf welches wie in Download der Logdateien beschrieben zugegriffen werden kann.Aufgrund von Änderungen der Systemzeit auf dem Sensor können Zeitsprünge auftreten, sowohl vorwärts als auch rückwärts (siehe Zeitsynchronisierung). Während Vorwärtssprünge keinen Einfluss auf die TagDetect-Module haben, invalidieren Rücksprünge die bereits empfangenen Bilder. Deshalb wird, wenn ein Rücksprung erkannt wird, Fehler -102 beim nächsten
detect
Aufruf zurückgegeben. Dies geschieht auch, um den Benutzer darauf hinzuweisen, dass die Zeitstempel in derdetect
Antwort ebenso zurückspringen werden.save_parameters
- Beim Aufruf dieses Services werden die aktuellen Parametereinstellungen des TagDetect-Moduls auf dem rc_visard gespeichert. Das bedeutet, dass diese Werte selbst nach einem Neustart angewandt werden.
reset_defaults
- Hiermit werden die Werkseinstellungen der Parameter dieses Moduls wiederhergestellt und angewandt („factory reset“).